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Tadschikistan

Für eine erfolgreiche Arbeitsmigration

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Tadschikistans Wirtschaft ist stark von Arbeitsmigration abhängig. Aufgrund von geringen Aussichten auf eine Einkommenserzielung im eigenen Land, setzen tadschikische Männer und zunehmend auch Frauen ihre Hoffnung auf eine Beschäftigung im Ausland, was die Gefahr von Zwangsarbeit und Ausbeutung sowie die Verletzung ihrer wirtschaftlichen und sozialen Rechte erhöht. Deshalb ist es wichtig, möglichst vor Ihrer der Ausreise Zugang zu Informationen für die potenziellen Arbeitsmigranten und ihre Familien bereitzustellen und ihnen die Möglichkeit zu geben, eine informierte Entscheidung zu treffen.

  • Projektname
    Improving the well-being of labour migrants and their families in Tajikistan
  • Projektphase
    2019 bis 2021
  • Finanzierung
    Finanziert durch Silk Routes Facility, eine Komponente des Projekts "Improving Migration Management in the Silk Routes Countries", das von der EU finanziert und vom ICMPD durchgeführt wird
  • Thematischer Schwerpunkt
    Mitsprache und sozialer Zusammenhalt
    Grund- und Berufsbildung
    Gender & soziale Gerechtigkeit

Der Mangel an strukturierten, zuverlässigen und leicht zugänglichen Informationen über organisierte und reguläre Arbeitsmigration setzt tadschikische Migranten vielfältigen Risiken aus: Erpressung an den Grenzen, schwierige Lebensbedingungen, fehlender sozialer und rechtlicher Schutz, fehlender Zugang zu medizinischer Behandlung, fehlende Verträge, Verzögerungen bei der Gehaltszahlung sowie fremdenfeindliche und polizeiliche Gewalt. Zwar gibt es einen politischen Steuerungsmechanismus für die Arbeitsmigration aus Tadschikistan, aber die zuständigen staatlichen Stellen haben nur begrenzte Kapazitäten und sind darin eingeschränkt, Arbeitsmigranten und ihre Familien außerhalb von Regionalbüros zu erreichen.

Durch die Bereitstellung von juristischen Beratungsleistungen sowie leicht zugänglichen und praktischen Informationen und Sensibilisierungskampagnen will Helvetas Deutschland zu verbesserten Lebensbedingungen tadschikischer Migranten und ihren Familien in den Distrikten Kanibadam und Isfara (Region Sughd) beitragen. Ziel ist es, über die Risiken einer Arbeitsmigration aufzuklären und diese dadurch möglichst zu minimieren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Beratung junger, angehender und zurückkehrender Migranten sowie ihrer in  Tadschikistan zurück gelassenen Familien, da die Herausforderungen und Risiken der Migration diese Gruppen besonders stark betreffen.

Helvetas Deutschland arbeitet dazu direkt an der Basis über sogenannte Mahalla Komittees, lokale Zusammenschlüsse von Bürgerinnen und Bürgern. Die Menschen vor Ort kennen sie gut, vertrauen ihnen und können sie leicht erreichen. Durch Kapazitätsaufbau und Schulungen verbessern die Mahalla-Komitees ihre Kenntnisse über die Migrationsgesetzgebung, um potenzielle Migranten vor der Ausreise qualitativ hochwertig beraten und unterstützen zu können.

Meeting with Lawyers and Paralegas in Konibodom | © Helvetas
Treffen mit juristischen Beraterinnen in Konibodom © Helvetas
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Treffen mit den Leitern der Mahalla-Komitees in Isfara
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March 2020 | © Helvetas
Erster multilateraler Dialog des Projektes in der Stadt Chudschand im März 2020 © Helvetas
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Group Picture March 2020 | © Helvetas
Beim ersten multilateralen Dialog wurde das Projekt unter der Leitung von Helvetas beteiligten Interessensgruppen und Partnerorganisationen vorgestellt, Erfahrungen ausgetauscht und eine beratende Expertengruppe gebildet © Helvetas
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Durch die Entwicklung einer Migrations-App und eines Handbuchs zur sicheren Arbeitsmigration, in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), sollen Migranten beim Informieren rund um den Migrationszyklus unterstützt werden.  Zu den Inhalten gehören die Vorgehensweise regulärer Migration, Rechte in den Zielländern, Do's and Don'ts, Management von Rücküberweisungen uvm. Davon profitieren nicht nur die Arbeitsmigrant*innen und ihre Familien, sondern auch das Herkunftsland und das Zielland.

Da zurückgelassene Familien oft mit knappen finanziellen Ressourcen, einem verminderten sozialen Status sowie Diskriminierung zu kämpfen haben, unterstützt Helvetas Deutschland die Familien durch Schulungen im Bereich Finanzmanagement und maßgeschneiderten juristischen Beratungsleistungen.

Dieses Projekt wird durch die Silk Routes Facility finanziert, eine Komponente des Projekts "Improving Migration Management in the Silk Routes Countries”, einem von der Europäischen Union finanzierten Projekt, welches vom International Centre for Migration Policy Development (ICMPD) durchgeführt wird. Weitere Informationen über Silk Routes Facility finden Sie hier: https://www.budapestprocess.org//silkroutesfacility

Mitsprache und sozialer Zusammenhalt

Viele Frauen und Männer in unseren Partnerländern können weder ihre Grundrechte wahrnehmen noch sich an Entscheidungsprozessen beteiligen.

Wie wir Menschen in Tadschikistan unterstützen

Helvetas unterstützt in Tadschikistan Bauernfamilien und begleitet die Behörden bei der Umsetzung der Wasserreform. Sie bietet zudem Rechtshilfe an.